Herrliche Strände, kristallklares Wasser, steile Wanderpfade inmitten üppiger Wein- und Ölberge, Zitronenhaine und Pinienwälder; wie geschaffen für jemand, der gern schwimmt oder mit dem Boot fährt, im historischen Zentrum bummelt oder eine unberührte Natur entdecken möchte.
Wie wenige andere Orte auf der Welt sind die Cinque Terre doppelt geschützt: Das Meer und seine Schätze gehören zum Meeresschutzgebiet und im Nationalpark wird eine Landschaft erhalten, die hauptsächlich aus Trockenmauern gebildet ist, die über Jahrhunderte unter ungeheuerer Mühe errichtet und instandgehalten wurden.
MONTEROSSO
Monterosso ist das einzige der 5 Dörfer mit einem breiten Strand und einer Uferpromenade, die das historische Zentrum mit seinen typischen Häusern und engen Gässchen mit der neuen Wohnsiedlung Fegina verbindet. Seine Ursprünge reichen in das Jahr 629 zurück, als sich die Bewohner des Hügellands, die vor den Verwüstungen durch die Eroberungszüge des Langobarden Rothari geflüchtet waren, am Meer niederließen und auf dem Hügel San Cristoforo eine Siedlung errichteten, von der noch das Kastell zeugt, das heute als Friedhof dient. Der Name (Monterosso = Rotenberg) kommt wahrscheinlich von der zinnoberroten Bodenfarbe dieses Hügels.
Sehenswürdigkeiten
Der Torre Aurora (16. Jh.), der imponierendste der in Monterosso erhaltenen Aussichtstürme, errichtet von der Republik Genua, um sich gegen die Angriffe der sarazenischen Piraten zu schützen, beherrscht die Mole des mittelalterlichen Dorfes. Vom Kastell, einem alten Verteidigungsbauwerk senkrecht über dem Meer, sind eindrucksvolle Reste übriggeblieben, die das historische Zentrum beherrschen. Heute liegt hier der Friedhof des Dorfs. In der Kirche San Francesco, einem Kapuzinerkloster aus dem 17. Jahrhundert, befinden sich Werke von beachtlichem Rang, darunter eine Van Dyck zugeschriebene Kreuzigung. Die Villa Montale, zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut, ist der Ort, an dem der Dichter Eugenio Montale, Nobelpreisträger für Literatur 1975, einige seiner bedeutendsten Gedichte schrieb.
Wissenswertes
Früher besaß Monterosso einen wichtigen Thunfischfangplatz und war berühmt für seine eingesalzenen Sardellen und den Scabeccio, einen frittierten, in Essig eingelegten und in Holzfässern konservierten Fisch.
VERNAZZA
Das an der Mündung eines Gießbachs gelegene Vernazza ist ein Naturhafen, der jahrhundertelang der einzige sichere Anlegeplatz der Cinque Terre war; nicht umsonst ist sein Name wohl eine Verballhornung des lateinischen hibernacula, das "Seeort" bedeutet.
Sehenswürdigkeiten
Das Kastell der Doria ist ein Komplex aus Befestigungen, Türmen und Mauern, von dem man ein Panorama von unvergleichlicher Schönheit genießt. Die Kirche Santa Margherita d'Antiochia wurde ab 1318 im typischen ligurisch-gotischen Stil erbaut.
Wissenswertes
Im Lauf der Jahrhunderte besaß Vernazza eine beachtliche politische und wirtschaftliche Bedeutung, wie der Stil seiner Häuser und Straßen bezeugt, die mit Loggien und Säulengalerien geschmückt sind.
CORNIGLIA
Corniglia ist der einzige Ort der Cinque Terre, der nicht am Meer liegt, sondern in 90 m Höhe auf einem Felsvorsprung. Um ihn zu erreichen, muss man die 377 Stufen der "Lardarina", einer langen Ziegeltreppe, hochsteigen. Seine Ursprünge liegen in der Römerzeit: Der Name geht wohl auf einen der Siedler zurück, die nach dem Sieg über Hannibal (77 v.Chr.) das Gebiet unter sich aufteilten.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche San Pietro, erbaut 1334, ist eines der interessantesten Baudenkmäler der 5 Dörfer, denn sie weist eine ganz besondere Stilüberlagerung auf, nämlich die des einfachen ligurisch-gotischen Stils mit dem raffinierten Barockstil. Das Oratorio dei Disciplinati di Santa Caterina aus dem 18. Jahrhundert ist ein prächtiger Aussichtspunkt.
Wissenswertes
Die bauliche Anlage von Corniglia weist einige eigenständige Merkmale gegenüber den anderen Dörfern auf: Die Häuser sind niedriger, sie werden erst in jüngster Zeit aufgestockt und ähneln denen der Dörfer im Binnenland.
MANAROLA
Manarola, berühmt für die reizvolle Via dell'Amore, die es mit Riomaggiore verbindet, klettert an einem hohen, dunklen Felsvorsprung empor. Es ist das älteste der 5 Dörfer; der Name kommt wohl vom lateinischen "Manium arula", d.h. Tempel der Manen.
Sehenswürdigkeiten
Die Kirche Natività di Santa Maria Vergine e San Lorenzo wurde 1338 im typischen ligurisch-gotischen Stil erbaut; sie ist einfach, streng und doch anmutig. Über dem Dorf steht die Wallfahrtskirche N.S. della Salute, erbaut um das 10. Jahrhundert. Das bezaubernde Panorama der ligurischen Häuser von Palaedo und die Küste der Cinque Terre von Punta Bonfiglio. Die Via dell'Amore, die nach Riomaggiore führt.
Wissenswertes
Zwischen den typischen schieferbedeckten Häusern des historischen Zentrums ragt eine einzigartige Pyramide aus weißem Zement hervor, ein trigonometrisches Zeichen für die Seefahrer.
RIOMAGGIORE
Das östlichste der 5 Dörfer zieht sich im engen Tal des (überbauten) Baches Rio Maior hoch, daher sein Name. Die Überlieferung besagt, dass es um das 8. Jahrhundert von einer Gruppe griechischer Flüchtlinge gegründet wurde. Hier beginnt die romantische Via dell'Amore, ein in den Fels gehauener Pfad, der nach Manarola führt.
Sehenswürdigkeiten
Vom Kastell von Cerricò, einer Befestigungsanlage aus dem 13. Jahrhundert, die heute noch Riomaggiore beherrscht, genießt man einen prächtigen Blick auf das Meer. Die kleine Cappella dei Santi Rocco e Sebastiano wurde zur Erinnerung an eine schreckliche Pestepidemie errichtet, die das Dorf im Jahr 1480 traf. Die Kirche San Giovanni Battista aus dem Jahr 1340 besitzt zahlreiche wertvolle Gemälde und Skulpturen. Die Via dell'Amore, die nach Manarola führt.
Wissenswertes
Der Macchiaiolo-Maler Telemaco Signorini verbrachte mehrere Abschnitte seines Lebens in Riomaggiore und verewigte die Bewohner des Orts in seinen Zeichnungen, Gemälden und Schriften mit großem Einfühlungsvermögen.